Reichenau
Unweit von Konstanz liegt die Klosterinsel Reichenau, die seit 2000 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Sobald man die Insel über den 1838 aufgeschütteten Damm erreicht, wird einem klar, warum dieses Eiland das UNESCO-Label verdient: auf der Insel bilden die drei mittelalterlichen Kirchen von Oberzell, Mittelzell und Niederzell ein einmaliges Ensemble. Die von rund 3200 Personen bewohnte Insel ist heute als «Gemüseinsel» bekannt und beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel.
Die Klosterinsel hat eine lange und wechselvolle Geschichte: Im Jahr 724 gründete der heilige Pirmin das Kloster Reichenau. Die dem Kloster angeschlossene Schule hatte einen ausgezeichneten Ruf und auch der kleine Meginrat wurde schon jung dorthin geschickt, damit er eine gediegene Ausbildung erhalte. Später wurde er dort Priester und Mönch. Der heilige Meinrad verbrachte auf der Reichenau prägende Jahre seines Lebens.
Das Kloster Reichenau war über Jahrhunderte eines der ganz grossen Zentren benediktinischer Kultur und Spiritualität, doch zeichnete sich seit dem Hochmittelalter ein langsamer Niedergang ab. 1803 verliessen die letzten Mönche die Insel. Erst 2001 kehrte benediktinisches Leben auf die Insel zurück. Eine Handvoll Mönche und Schwestern gestalten in der «Cella St. Benedikt» in Niederzell das Leben nach der Regel des heiligen Benedikt.
Neben den drei aussergewöhnlichen romanischen Gotteshäusern mit ihren wertvollen Ausstattungen sind das Museum Reichenau mit der Schatzkammer des Münsters St. Maria und Markus in Mittelzell sowie der dortige Kräutergarten absolut sehenswert.
Nicht verpassen sollte der MEINRADWEG-Pilger die Mitfeier einer Gebetszeit in der Egino-Kapelle in Niederzell, wo die Brüder und Schwestern der «Cella St. Benedikt» mehrmals täglich (ausser montags) Menschen zum gemeinsamen Stundengebet einladen.
Wer sich für die Übernachtung nicht schon bei den Kreuzschwestern in Hegne (auf dem Weg zur Reichenau) angemeldet hat, kann auch im Haus Insel Reichenau ein Zimmer beziehen (ermässigte Pilgerpreise gegen Vorzeigen des Pilgerpasses).