Eine Pfarreigruppe befährt den MEINRADWEG

Der MEINRADWEG eignet sich auch als Angebot für Pfarreien und kirchliche Gemeinschaften. Das gemeinsame Unterwegssein lässt eine besondere (Fahrrad-) Weggemeinschaft erleben, die auch im Gemeindealltag fruchtbar werden kann. Der Bericht von Pfarrer Dr. Johannes Mette von der Katholischen Kirchengemeinde „An der Schutter“ im Erzbistum Freiburg gibt einen interessanten Einblick:

Im August haben wir den MEINRADWEG absolviert. Wir sind eine pfarrliche Gruppe aus der Erzdiözese Freiburg: acht Radler (ohne E-Bike) und zwei Begleitpersonen im Pfarrbus.

Wir starteten in der Sülchenkirche in Rottenburg mit einer Führung, die uns in die Geheimnisse der historischen Stätte einführte. Von dort ging es zu unserem ersten Etappenziel, der Stadt Balingen, am Fuß der Alb gelegen. Auf dem Weg dorthin umfuhren wir Hechingen und die Burg Hohenzollern, die wir aus verschiedensten Blickwinkeln ständig sehen und fotografieren konnten. In Balingen angekommen, konnten wir in der sehenswerten modernen katholischen Kirche keinen Pilgerstempel entdecken, erhielten aber in der evangelischen historischen Stadtkirche gleich zwei Stempel und noch einige Erklärungen dazu.

Am darauffolgenden Tag steuerten wir als zweites Etappenziel Beuron an. Über den Lochenpass erklommen wir den großen Heuberg. Das tägliche Mittagsgebet fand hier in der Radpilgerkirche in Tieringen statt, wo wir sogar ein Klavier für unsere Lieder nutzen konnten. Über das Bärental und dessen Mündung in die Donau bei Friedingen erreichten wir das Kloster Beuron und bewunderten die Klosterkirche und die gedeckte Holzbrücke über die Donau.

Die dritte Etappe führte uns zuerst durchs Donaubergland: über Neuhausen ob Egg und Liptingen hinunter in den sonnigen Hegau. Da uns der Gegenwind Kraft kostete, kürzten wir die im Pilgerführer angegebene Route etwas ab und fuhren nicht über Eigeltingen und Steißlingen, sondern über Orsingen, Wahlwies und Stahringen nach Radolfzell. Am Bodensee entlang erreichten wir Hegne. Dort waren wir wohl die ersten, die an der Klosterpforte den Pilgerstempel wollten, denn die Pfortenschwester entdeckte ihn sichtbar erstaunt in der Schublade. Das Finale des Tages bot die Insel Reichenau und die Besichtigung des dortigen Münsters. Direkt am Bodensee konnten wir uns dann beim Lokal am Campingplatz stärken.

Die vierte Etappe führte über Konstanz in die Schweiz. In Konstanz besichtigten wir das Münster und dessen beeindruckende Krypta. Auch am Bodensee waren alle Pilgerstempel problemlos zugänglich, unsere Pilgerpässe füllten sich also spürbar. Über Wil erreichten wir nach einigen Anstiegen das Dorf Kirchberg, wo wir übernachteten. Den Ort Fischingen, in dem wir keine Unterkunft hatten finden können, besuchten wir mit dem Bus von dort aus.

Die fünfte Etappe war konditionell die herausforderndste: Nach einem kleineren Pass und einer Pause mit Kostprobe samt Einkauf in einer Käserei packten wir den höchsten Punkt unserer Pilgerreise, die Passhöhe Hulftegg. Von dort ging es ins Tösstal hinab und später dann übers Jonatal bis an den Zürichsee, dessen Ufer uns zu unserer Mittagspause einlud. Fürs Mittagsgebet bot sich die Meinradskirche in Pfäffikon an. Frisch gestärkt machten wir uns an den Etzelpass: Fünf Kilometer steil bergauf. Nach diesem Kraftakt bot die Kapelle auf der Passhöhe geistliche Einkehr, eine leibliche Stärkung das Gasthaus St. Meinrad. Nun war es nicht mehr weit bis Einsiedeln. Über die Teufelsbrücke und mit Blick auf den Sihlsee erreichten wir am frühen Samstagabend das Ziel unserer Wallfahrt. Der nächste Tag stand ganz in Zeichen des Konventamts, einer Führung durchs Kloster und der feierlichen Vesper. Stolz konnten wir unsere Pilgerurkunden aus der Hand von Br. Alexander entgegennehmen.

Den Planern des MEINRADWEGS gilt ein herzlicher Dank. Wir können nur empfehlen, diese Tour in fünf Etappen zu machen und sich dann noch genügend Zeit in Einsiedeln zu gönnen.

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