Der MEINRADWEG im Herbst – ein besonderes Erlebnis

Vom 25. bis 29. September 2023 waren Rita und Joe Niederberger mit Markus Bürgi auf dem MEINRADWEG unterwegs. Ihr anschaulicher Bericht und erst recht die wunderschönen Impressionen zeigen: Das Unterwegssein auf dem MEIRADWEG im Herbst in ein besonderes Erlebnis. 

Erster Tag – 25. September 2023:

Nach einer ziemlich anstrengenden Bahnfahrt und mehrmaligem Umsteigen (mit unseren Fahrrädern!) und mehr als einer Stunde Verspätung kamen wir bei herrlichem Spätsommer-Wetter in Rottenburg an.

Bei der Sülchenkirche, etwas ausserhalb von Rottenburg, starteten wir unsere Rad-Pilgerfahrt. Dies ist die Taufkirche des hl. Meinrads und somit der perfekte Startpunkt für den MeinRadWeg.

Die erste Etappe war vor allem der Anreisetag aus der Schweiz und wir waren froh, dass wir nach ca. 23 km und rund 2 Std. Fahrzeit das Bildungshaus St. Luzen in Hechingen erreichten.

Unsere positive Überraschung über die grosszügigen, sehr sauberen Zimmer mit Dusche und WC war gross.

Wir besuchten die dazugehörige Klosterkirche und stempelten unseren Pilgerpass, entzündeten ein Kerzli und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant für unser Nachtessen.

1. Etappe: 23 km / 400 Höhenmeter / 2 Std. Fahrzeit

Zweiter Tag – 26. September 2023:

Am zweiten Tag erwartete uns bereits nach einer halben Stunde die erste Herausforderung:

Der Aufstieg zur Burg Hohenzollern. Aber die Zusatzschlaufe lohnt sich und der Besuch dieser Burganlage ist unserer Meinung nach ein absolutes «MUSS»

Nach einem Rundgang von ca. 1 ½ Std. setzten wir unsere Pilgerfahrt fort. Bei der Heilig Geist Kirche Balingen in Balingen wurden wir von dem zufällig anwesenden Pfarreipersonal mit Kaffee und Kuchen verwöhnt. Frisch gestärkt nahmen wir die bevorstehende Steigung nach Tieringen auf die Schwäbische Alb in Angriff. Hier war die Kondition der beiden Fahrrad-Pilger ohne Motorenhilfe herausgefordert! Es folgte eine rasante Abfahrt bis nach Nusplingen.

Nach rund 70 km und einer Fahrzeit von ca. 6 Std. erreichten wir müde, aber sehr zufrieden die eindrückliche Klosteranlage Beuron im Donautal. Im Gästehaus der Erzabtei St. Martin erwarteten uns auch hier sehr schöne, preiswerte Zimmer mit Dusche und WC. Vor dem Nachtessen besuchten wir noch den Vesper-Gottesdienst um 18.00 Uhr.

2. Etappe: 70 km / 1000 Höhenmeter / 6 Std. Fahrzeit

Dritter Tag – 27. September 2023:

Nachdem unser Frühaufsteher die Morgenhore um 5.00 Uhr besucht hatte, folgte das gemeinsame Frühstück sowie das Abholen des Pilgerstempels im Klosterladen.

Schon bald nach dem Start erreichten wir die junge Donau. Während ein paar KM pedalten wir dem idyllischen, leicht nebelverhangenen, wunderschönen Donauradweg entlang, bevor wir in die Bodenseeregion gelangten.

In Radolfzell besuchten wir die Pfarrkirche St. Meinrad, pedalten anschliessend dem Bodensee entlang und fuhren dann zum Kloster Hegne hoch.

Nach der Abfahrt zurück zum Bodensee führte der MEINRADWEG durch die spektakuläre Allee zur Insel Reichenau.

Wir waren erleichtert, dass das Etappenziel nicht mehr weit entfernt war, besuchten das Münster St. Maria & St. Markus, stempelten unseren Pilgerausweis und fuhren zur fantastischen Ferienanlage «Haus Insel Reichenau» direkt am Bodensee.

Etappe: 70 km / 250 Höhenmeter / 5 Std. Fahrzeit

Vierter Tag (Königsetappe) – 28. September 2023:

Nach dem reichhaltigen Frühstückbuffet starteten wir um 8.15 Uhr. Zügig ging es zurück auf die Bodensee-Fahrradroute bis Konstanz. Nach der Besichtigung des Münsters durchquerten wir die Altstadt, passierten den Zoll zur Schweiz und folgten dann der gut ausgeschilderten Pilgerroute Nr. 41 über Weinfelden bis nach Fischingen.

Auf einer Anhöhe steht hier das Benediktinerkloster mit der eindrücklichen Klosterkirche mit der St. Idda-Kapelle. Nachdem wir uns gestärkt hatten, setzten wir unsere Route fort. Nach ein paar KM folgte der Anstieg von rund 340 Höhenmetern zur Passhöhe auf die Hulftegg.

Wie froh war ich, dass ich ein E-Bike habe, aber meine beiden Pilger-Kollegen waren ohne Motor unterwegs und gerieten darum ziemlich ins Schwitzen.

Aber die Belohnung mit der rasanten Abfahrt hinunter ins Tösstal genossen wir alle drei!

Nochmals waren einige Höhenmeter zu bewältigen bevor wir in Schmerikon den Zürichsee erreichten. Eigentlich waren wir jetzt ziemlich ausgepowert. Wir waren jetzt jedoch nur noch rund 20 km von unserem Wohnort entfernt, welcher sehr nahe am MEINRADWEG liegt. Von Anfang an hatten wir gehofft, dass wir es in der 4. Etappe bis nach Hause schaffen würden und so aktivieren wir unsere letzten Kräfte.

Auf dem wunderschönen Radweg entlang dem Zürichsee gelangten wir nach Rapperswil. Hier belohnten wir uns mit einem feinen Glacé an der See-Promenade, bevor wir die letzten KM dieser Etappe unter die Räder nahmen.

4. Etappe: 112 km / 1270 Höhenmeter / 9 Std. Fahrzeit

Letzter Tag – 29. September 2023:

Nachdem wir in unseren eigenen Betten sehr gut geschlafen hatten, folgte nun noch der Schluss unserer Pilgerfahrt. Von unserem Wohnort ging es bergauf zum Etzelpass mit der Meinrads-Kapelle wo wir nochmals unseren Pilgerpässe stempelten. Natürlich kennen wir uns hier sehr gut aus und so freuten wir uns auf die Schussfahrt hinunter zur Teufelsbrücke. Den letzten Anstieg bewältigen wir ohne Probleme und schon war der Sihlsee und auch schon bald Einsiedeln mit dem eindrücklichen Kloster in Sichtweite.

Erleichtert und dankbar dafür, dass wir den MeinRadWeg ohne Pannen und Zwischenfälle bewältigt hatten, bedankten wir uns in der Klosterkirche. Bei der «Gnadenkapelle der Schwarzen Madonna» entzündeten wir zum letzten Mal eine kleine Kerze, bevor wir im Wallfahrtsbüro den letzten Stempel und die Pilgerurkunde von Pater Philipp Steiner in Empfang nehmen durften. Gerne erinnern wir uns an die wunderschöne Landschaft, eindrücklichen Kirchen und die liebeswerten Begegnungen.

Letzte Etappe: 15 km / 400 Höhenmeter / 1 ½ Std. Fahrzeit

Wichtig ist uns noch zu erwähnen, dass der Weg nicht ausgeschildert ist und deshalb ein GPS (vor allem in Deutschland) sehr zu empfehlen ist

Der MeinRadWeg war ein tolles, unvergessliches Erlebnis und wir können ihn nur empfehlen.

Markus, Rita & Joe

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