Eröffnungstour MEINRADWEG – Tag 3

Den dritten Tag begannen wir im Regen und beendeten wir im Regen – dann aber glücklicherweise im warmen Esszimmer in Reichenau-Niederzell. Also nicht gerade günstige Rahmenbedingungen für eine Radpilgertour. Aber eine Pilgerreise ist immer auch Abbild des Lebens und auch da herrscht nicht immer eitel Sonnenschein. Trotzdem wurde unsere gute Laune nicht getrübt. Dafür sorgten die guten Begegnungen am Wegrand.

Von Beuron aus führte der Weg der Donau entlang nach Neuhausen ob Eck, wo wir von Pfarrer Gerwig Klose mit Kaffee und Brezeln begrüsst wurden. Nach einem kurzen Zwischenhalt in Liptingen, wo wir in der schönen St. Michaelskirche den Pilgeraufkleber geholt und Pater Stephan „aufgegabelt“ haben, ging es weiter nach Eigeltingen. Dort wurden wir gehörig überrascht. Pfarrer Dominik Rimmele, der an der theologischen Hausschule unseres Klosters studiert hatte, überraschte uns hier mit Glockengeläute und Kinderchor. Vor der Pfarrkirche St. Mauritius boten uns die Drittklässler ein Ständchen, welches das Herz erwärmte und die Kälte und den Dauerregen für einen Moment vergessen liessen. Besonders freute uns auch die Tatsache, dass dank dem MEINRADWEG die Eigeltinger Pfarrkirche in Zukunft auch Werktags geöffnet sein wird.

Als nächstes Ziel wurde die Kapelle Hl. Kreuz bei Steisslingen angefahren, wo der nächste Aufkleber seinen Platz in unseren Pilgerausweisen fand. Da es völlig durchnässt immer ungemütlicher auf dem Fahrrad wurde, beeilten wir uns, nach Radolfzell zu kommen. Dort war die Pfarrkirche St. Meinrad nächste Station. Die dortige Gemeinde freute sich ausserordentlich über den neuen Radpilgerweg zu Ehren ihres Kirchenpatrons. Dadurch wird die Beziehung zu Einsiedeln weiter vertieft.

Nach dem Mittagessen mit Dr. Norbert Kebekus und Dr. Jean-Pierre Sitzler (beide von der Erzdiözese Freiburg i.Br.) ging es dem Bodensee entlang nach Hegne – natürlich wieder bei Regen. Im Haus Ulrika wurden wir von Schwester Josefa und Frau Bergmann willkommen geheissen. Es war eine glückliche Fügung, dass wir dort genau am Festtag der seligen Schwester Ulrika Nisch eintrafen. So war der Besuch der Krypta mit ihrer Grabstätte natürlich ein Muss. Dann nahte das Ziel der heutigen Etappe: die Reichenau. Dieses besondere Eiland ist aufs Engste mit dem heiligen Meinrad verbunden: Dort ging er zur Schule und wurde Mönch. Der Besuch von Meinrads Klosterkirche auf Reichenau-Mittelzell war natürlich selbstverständlich. Es ist immer ein ganz besonderes Erlebnis, dieses Gotteshaus mit karolingischen, romanischen, gotischen und barocken Bauelementen zu besuchen. Der Titel „Weltkulturerbe“ ist nur der „Vorname“ dieser Kirche… Doch die Fahrt ging weiter nach Reichenau-Niederzell: Hier warteten eine warme Stube, Waschmaschine, Dusche und die geschwisterliche Gemeinschaft mit Pater Hugo, Pater Stephanos, Schwester Maria Araceli und Schwester Rochelle auf uns. Nach der Eucharistiefeier mit integrierter Abendhore wurden wir von Schwester Rochelle mit einem philippinischen Abendessen wieder aufgepäppelt. So gestärkt, könnte es heute spät werden. Gott sei Dank ist das Morgengebet auf 7 Uhr angesetzt…

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